Melancholische Moorlandschaft bei Rothenturm

Trotz Schlechtwetterwarnung haben 19 Panther das Wagnis auf sich genommen und sind durch Hochmoor und Nebel nach Rothenturm gewandert.

Bericht von Dorothea Trachsel
Fotos von Arnold Diemi und Züsi Widmer

Uiui… für Mittwoch dunkelgraue Wolken und haufenweise Regentropfen auf meinem Wetterapp! Doch schwänzen kommt nicht in Frage und deshalb fahre ich mit 19 MitpantherInnenn nach Biberbrugg. Im Restaurant Post Biberbrugg Einstiegstrunk – wie immer ein wertvoller Anfang.

Dann hinaus in die feuchte, nebelverhangene Landschaft. Sie ist vom vielen Regen kräftig grün, entlang des Weges sind wunderbare – nicht nur moortypische – Blumen (Ankäbälli, Orchideen, Schwertlilien, Günsel, Klappertopf usw.) zu bestaunen. Dann führt der mit Wurzeln gespickte Weg durch schönen Wald.

Da ich nasse Kleidung hasse wie der Teufel das Weihwasser, will ich mich wappnen. Obwohl es kaum regnet, muss meine Pellerine her. Dank spontaner Hilfe eines Mitwanderers bleibt mir die Peinlichkeit des Versuchs, selber mein Pellerinenmonstrum überzustülpen, erspart. Und wisst Ihr was? Wir bleiben den ganzen Tag von Regengüssen verschont! Nur hie und da etwas Nieselregen.

Sylvia hat die Wanderung ändern müssen, da gewisse Pfade wegen brütender Vögel gesperrt sind. Trotzdem bekommen wir einen tollen Einblick. Es gäbe auch Vogelkonzerte zu hören, doch diese werden wegen angeregter Plauderei wenig wahrgenommen.

Wir sind also in einem Hochmoor. Und was ist der Unterschied zu einem Flachmoor? Ruedi erklärt es sehr einfach: Ein Hochmoor wird genährt nur vom Regen. Das Flachmoor hingegen lebt von fliessenden oder von unten heraufdringenden Gewässern.

Ungeplant bietet sich ein günstiger Picknickplatz an (privat…) Hier hat man eine ganz besonders eindrückliche Sicht auf das Gebiet. Ein Wermutstropfen: Sylvia erklärt uns, dass es den Mooren allgemein wegen den häufigen Trockenphasen schlecht geht. Die Idylle trügt also.

Nach gut drei Stunden abwechslungsreicher Wanderzeit durch verträumte, manchmal märchenhafte, Landschaft erreichen wir Rothenthurm. Es bleibt Zeit für Einkehr im Café Turm. Danach Heimreise. Zweimal dürfen wir sogar im schönen, goldgelben AareLinth-Zug fahren.

Vielen Dank Sylvia und Ruedi für den mutigen Entscheid, die Wanderung durchzuführen. Es hat sich absolut gelohnt!

Share the Post:

Related Posts

Italianità mit Palladio

Ein Vorgeschmack auf den wunderbaren Artikel von Ruth Aegler über die viertägige Reise nach Padua, Vicenza, Bergamo und den Ausflug auf dem Brenta-Kanal unter Leitung von Marianne Mantel.

Read More

Jurahöhenweg Regensberg – Baden

Der Jurahöhenweg sei der Sanfte unter den Schweizer Fernwanderwegen, hiess es. Es gäbe eine imposante Gratwanderung mit toller Aussicht, wurde angekündigt. Nicht alle Versprechungen wurden gehalten, aber lest selbst ….

Read More
Graue Panther Bern