Im Oberbaselbiet unterwegs

Eine stattliche Panther-Schar durfte das den Meisten unbekannte Basellandschaftsgebiet, der Heimat unseres Wanderleiters Jean-Jacques Schultheiss, erwandern.

Bericht von Elisabeth Vogt
Fotos von Arnold Diemi, Christiane Bracher, Daniel Megert

Wandern über sonnige Wiesen mit Sicht zu den Solothurner Jurabergen, hat uns Jean-Jacques versprochen…

Bei der Ankunft in Gelterkinden fällt leichter Nieselregen, macht nichts, jetzt gehen wir erst mal ins Bistro zum obligaten Kaffee-Gipfeli. Gestärkt fahren wir mit dem Bus nach Rünenberg zum Start unserer Wanderung. Regenjacken werden angezogen, und Schirme aufgespannt und los geht’s.

Unter der kundigen Führung von Jean-Jacques und Rita wandert die Pantherschar über nicht ganz so sonnige Wiesen, wo wir aber die Sicht auf die Solothurner Jurabergen erahnen können. Auf laubbedeckten Wegen erreichten wir bald den schön aufgeräumten Wald mit moosbedecktem Boden.

Mitten in diesem Wald steht die Stierenstallhütte. Sie wurde erst im Jahre 1950 von der Bürgergemeinde gebaut. Die Bauern von Gelterkinden trieben gemäss Überlieferung in früheren Zeiten ihr Vieh (nicht nur Ochsen..) auf das Plateau ( = Gelterkinder Berg) in den Wald, damit sie die zahlreich vorhandenen Buchennüssli fressen konnten, erklärte uns Jean-Jacques . Die Ochsen dienten als Zugtiere, da dieses Plateau damals landwirtschaftlich genutzt wurde.

Heute spielt diese Waldhütte eine wichtige Rolle bei der jährlichen Begehung des Banntages. Der Banntag ist ein alter Brauch, bei dem die Gemeindegrenze kontrollieren und abgegangen wird. Verschiedenen Gruppen, sogenannte Rotten, treffen sich nach dem Abgehen zum Essen und Trinken in der Stierenstallhütte. Begleitet wird das Ganze mit Musik und Gewehrsalven. Perfekt für unser Picknick: im Innenbereich, mit Tischen und Bänken ausgestattet, geniessen wir unsere Mittagspause.

Nach einem kurzen Aufstieg erreichen wir die Thürnerfluh. Was für ein Panoramablick ins Unterbaselbiet mit Sissach, Itingen und der Hügelkette vor Liestal!

Direkt unter der Thürnerfluh gibt es eine Höhle, das Aerdwybli- oder Marmilchloch weiss Jean-Jacques zu erzählen. In dieser Höhle hausten vor langer Zeit die «Aerdwybli», kleine freundliche Wesen, die den Menschen hilfreich zur Seite standen. Die Aerdwybli waren nicht besonders scheu. Am helllichten Tage lebten sie unter den Menschen und arbeiteten für sie. Nur mit ihren Füssen waren sie merkwürdig schamhaft. Ein neugieriges Weib wollte das Geheimnis ihrer Füsse lüften und streute Mehl auf die Treppe, die die Aerdwybli hinaufsteigen mussten. Am nächsten Tag entdeckte sie überall weisse Fussabdrücke, die ihr verrieten, dass die Aerdwybli Entenfüsse hatten. Nachdem die Aerdwybli von den Menschen überlistet worden waren, verschwanden sie und wurden nie mehr gesehen.

Noch ein letzter Abstieg und wir sind am Ziel unserer Wanderung in Gelterkinden. Im Tea-Room «zum Eibach» lassen wir bei Kaffee und Linzer-Baselbieter-Zwetschgen-Torte unsere Eindrücke und Erlebnisse Revue passieren.

Danke, Jean-Jacques, dass du uns in dein Oberbaselbiet mit seinen Geschichten und Sagen entführt hast! Danke Rita für die umsichtige Begleitung!

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