Bericht von Carola Androwski
Fotos von Arnold Diemi
«Eigentlich sollten wir rückwärts gehen, damit wir die Schneeberge sehen,» sprach eine Pantherin den anderen aus der Seele, als die fröhliche Pantherschar an diesem sonnigen Vorfrühlingstag in Thurnen aus dem Zug stieg.
Das Bergpanorama war hier auch wirklich überwältigend. Aber auch die übrige Landschaft präsentierte sich von ihrer besten Seite: Saftige grüne Wiesen, Frühlingsblümchen am Flussrand, dunkelblauer Himmel mit attraktiven Lämmerwölkchen – Krystina hatte ganz klar ein gutes Wort bei Petrus eingelegt für den Bummeltag ihrer Truppe. Jetzt aber erhob sie die Stimme, um uns einen Einblick in die Bedeutung von Thurnen zu Zeiten des grössten Hotelkomplexes der Schweiz, dem «Gurnigelbad» mit seinen 500 (!) Betten um 1900, zu geben. Das Thema beherrschte noch lange die Unterhaltung auf dem Weg.
Im Wettstreit mit der fröhlich plätschernden Gürbe schnattert die Pantherschar entlang des Flüsschens, einmal rechts und einmal links des Ufers – nicht ohne Fotohalt auf der Brücke. Die Frage nach der zulässigen Höchstlast für dieselbe kam aus männlichem Munde und wurde seitens der Damen hoheitsvoll überhört.
Nachdem fast jeder Panther ein oder mehrere Kleidungsstücke abgeworfen hatte, kam die Gruppe an die Abzweigung nach Kaufdorf und somit in unmittelbare Nähe des versprochenen «Bahnhöflis». Im wohlbekannten Panthermarsch – ursprünglich «Gänsemarsch» – geht es jetzt zügig voran, denn der Bierschaum vor Augen belebt die Gehwerkzeuge.
Interessantes Detail dieses letzten Streckenabschnitts: Ich hatte nicht realisiert, dass Kaufdorf die Gemeinde war, die bis 2010 den historischen Autofriedhof Gürbetal beherbergte, die Privatsammlung zweier Generationen einer Familie, die über 1000 Auto- und Motorradwracks auf ihrem Grundstück sammelten, was in der internationalen Kunstszene als Freilichtmuseum angesehen und besucht wurde. Die Gemeinde jedoch liess sich nicht erweichen und so wichen dann 2010 die Autowracks.
Wir Panther aber hatten inzwischen das ersehnte «Bahnhöfli» erreicht und wurden dort aufs Herzlichste empfangen. Unseretwegen wurde der sonnige Garten eröffnet und freundliche junge Kellnerinnen und Kellner warteten geduldig auf das Resultat der schwierigen Entscheidung zwischen Rüeblitorte, Sandwiches oder orientalischem Gebäck. Fröhlich und ein wenig ermattet sass man dann noch im Garten beisammen, lobte das Verzehrte und wartete, bis die Sonne hinter dem nächsten Hausdach verschwand. Glücklicherweise besagt es ja schon der Name: Das Bahnhöfli liegt genau neben demselben und so konnten die sonnengesättigten Panther auf direktem Wege heim nach Bern fahren.
Vielen Dank, liebe Krystina, für diesen gelungenen Nachmittag und die erfolgreiche Wetter-Bestellung bei Petrus!