Bericht von Hanna Schweizer
Bilder von Arnold Diemi, Elisabeth Vogt, Heinz Schweizer
Es war ein rundum prächtiger, auch abenteuerlicher Wandertag mit 13 PantherInnen im Simmental unter der kundigen und sehr umsichtigen Leitung von Daniel Megert und Heinz Schweizer.
Alle sind vergnügt, gesund und bereichert heimgekehrt!
Heinz Bürli, mit seiner «Zahnstocher-Lisminadel», die gefährlich aus dem Rucksack ragte, sorgte für fantasievolle Wortspielereien und Lacher. Der Spiess war gedacht für die Cervelat-Cipolata auf dem Feuer in der Zwärglihöhle.
In Zeiten des «Beizensterbens» offerierte uns Elisabeth vorausschauend und so lieb einen feinen Startkaffee im Weissenburgbad, bevor es dann via Musikpavillon hinunterging zum Springbrunnen, Tennisplatz, Schwimmbecken und zum Elektrizitätswerk, das bereits vor mehr als hundert Jahren Strom für das berühmte Badehotel lieferte. Das vordere und hintere Badehotel boten Platz für rund 350 Hotel- und Kurgäste. Ein hydraulischer Lift und Zentralheizung waren Standard, und etwa 160-200 Angestellte sorgten für das Wohl der teils prominenten Gäste, die sich beim Baden, im Casino oder anderweitig vergnügten.
Heinz Schweizer, als ehemaliges Mitglied der Freunde Weissenburg Bad, konnte uns viel Wissenswertes über dessen Geschichte erzählen.
Das Weissenburgbad, früher bekannt als Kuranstalt Weissenburg, war ein bedeutendes Thermalbad im Berner Oberland und genoss im 19. Jahrhundert internationalen Ruf. Es wurde ab 1604 betrieben, und 1846 erfolgte der Bau eines neuen Bades, während das ältere Bad parallel genutzt wurde. 1898 wurde ein Teil der Anlage durch ein Feuer zerstört und 1899 wieder aufgebaut, wobei der Betrieb bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges weiterlief. Nach einer vorübergehenden Schliessung während der Kriegsjahre diente das Bad bis 1963 hauptsächlich als Ferienkolonie, bevor es aufgrund finanzieller Schwierigkeiten endgültig stillgelegt wurde. Heute sind nur noch wenige Überreste der Anlage als Denkmäler erhalten.
Über steile Wege ging es aufwärts, zuerst zu den Ruinen des hinteren Badehotels, über eine Hängebrücke beim Buuschenbach, über steile Leitern und Treppen zur Leitereweid-Hängebrücke, die den Morgetebach hoch überquert. Von hier erreichten wir unser erstes Ziel, die Zwärglihöhle und unsere Mittagsrast, wo über dem Feuer endlich auch der «Zahnstocher» von Heinz B. zum Einsatz kam.
Teilweise auf Händen und Knien kletterten wir hinauf zum Schnureloch, einer weiteren prähistorischen Höhle. Der krönende Abschluss war der Aufstieg über eine Stahltreppe in die Höhle. Dort zeugen Bärenknochenfunde, die heute im Historischen Museum in Bern zu sehen sind, von der einstigen Anwesenheit dieser grossen Tiere als Winterschlafquartier.
Über grüne Wiesen wandernd, genossen wir den Abstieg nach Oberwil, die herrlich wärmenden Herbstsonnenstrahlen und die weite Sicht auf das Obersimmental.
Die beachtliche Leistung der Grauen Panther auf dieser Tour kann man nicht genug würdigen! Unfallfrei meisterten wir auch den Abstieg zur Bahnstation Oberwil. Leider greift auch hier das «Beizensterben» um sich, sodass wir unseren wohlverdienten Schlusstrunk erst in Bern genossen – nach einem Tag voller Überraschungen und unvergesslicher Erlebnisse.
Ein reicher Tag fand einen schönen Abschluss: Bravissimo, eine grossartige Leistung der Wanderfreunde! Danke, Daniel und Heinz! Es war super.